Was ist eine Wandschalung?
Wandschalungen werden eingesetzt, um vertikale Wände aus Beton zu gießen. Dabei können verschiedene Wandschalungssysteme zum Einsatz kommen. Unterschieden wird zwischen der Rahmenschalung und der Trägerschalung. Typische Einsatzbereiche sind der Bau von gewerblichen Gebäuden und Wohngebäuden sowie der Hochbau.
Rahmenschalung
Auch wenn beide Schalungslösungen zum Errichten robuster Betonwände dienen, unterscheiden sie sich in ihrer Konstruktion. Eine Rahmenschalung besteht aus einem umlaufenden Rahmen und der Schalhaut. Anders als bei der Trägerschalung ist der Rahmen fest verschweißt und die Schalhaut bereits integriert. Für eine Großflächenschalung mit hoher Effizienz ist diese Schalungslösung ideal. Das optische Ergebnis der Betonoberflächen kann stark von den jeweils verwendeten Wandschalungen abhängen. Je nachdem, wie hoch die Anforderungen an den Sichtbeton sind, sollten die Systeme entsprechend ausgewählt werden.
Trägerschalung
Deutlich flexibler sind Systemschalungen, die sich aus verschiedenen Trägerelementen und der Schalhaut zusammensetzen. Diese bestehen je nach Schalung aus Stahl oder Aluminium und lassen sich mithilfe eines Riegelsystems vielfältig formen. Dementsprechend kommen sie für zahlreiche Bauvorhaben infrage. Darüber hinaus bieten sie eine lange Nutzungsdauer, denn die Schalungsträger können nach dem Errichten der Wände wieder neu verwendet werden und zu neuen Grundrissen zusammengesetzt werden. Im Gegensatz zur Rahmenschalung kann bei dieser Art der Wandschalung die Schalhaut frei ausgewählt werden, was für eine höhere Flexibilität sorgt. Gleichzeitig punktet die Trägerschalung mit einem optisch ansprechenden Endergebnis. Auf den fertigen Wänden sind in der Regel keine Rahmenabdrücke zu erkennen.
Konstruktionsweisen von Wandschalungen
Des Weiteren wird zwischen der einhäuptigen und der zweihäuptigen Wandschalung unterschieden. Welche Schalungssysteme verwendet werden sollten, hängt von den Gegebenheiten vor Ort und von dem gewünschten Endergebnis ab. Einhäuptige Schalungen können zum Beispiel bei Bauprojekten sinnvoll sein, bei denen kein ausreichender Platz für zwei Schalungselemente auf beiden Seiten der Wand vorhanden ist.
Einhäuptige Wandschalung
Bei der einhäuptigen Wandschalung handelt es sich um ein System, das ohne Schalungsanker auskommen muss. Stattdessen kommt eine Kombination aus einem Traggerüst und einer Schalhaut zum Einsatz. Damit diese Art der Schalung dennoch dem großen Druck des Betons standhalten kann, wird an einer Seite ein Abstützbock montiert. Er leitet die Kräfte nach unten ab.
Zweihäuptige Wandschalung
Deutlich verbreiterter sind die zweihäuptigen Wandschalungen. Sie setzen sich aus zwei Elementen zusammen, die mithilfe von robusten Schalungsankern miteinander verbunden werden. Ein Abstützbock ist bei dieser Schalung nicht notwendig. Die Anker genügen, um gegen die Kräfte des Betons zu bestehen.
Sichtbeton mit Wandschalungen realisieren
Beim Betonieren von Wänden spielt die Optik der Oberfläche oft eine nebensächliche Rolle, da sie später ohnehin verputzt wird. Gerade bei modernen Bauvorhaben wird Beton aber immer häufiger als visuelles Element der architektonischen Gestaltung verwendet. In diesem Fall kommt sogenannter Sichtbeton zum Einsatz.
Betonqualität beachten
Wie oben erwähnt, liefern Trägerschalungen abdruckfreie Ergebnisse. Es kommt aber nicht nur auf die Verwendung der passenden Wandschalung an. Auch der Beton sollte mit Bedacht ausgewählt werden. Es sollte besonders darauf geachtet werden, dass er sich nachträglich schleifen, polieren und reinigen lässt. Zusätzlich kann eine hydrophobierende Imprägnierung von Vorteil sein. Dann perlt die Feuchtigkeit einfach an der fertigen Wand ab.
Passende Schalhaut auswählen
Ein wesentliches Element einer Schalung ist die sogenannte Schalhaut. Ihre Eigenschaften wirken sich genauso wie der verwendete Beton auf das Endergebnis aus:
Saugende Schalhaut: Sie entzieht dem Beton Wasser. Das hat zur Folge, dass die fertigen Wände ein dunkles Erscheinungsbild aufweisen. Außerdem wird die Oberfläche kleinporig. Dabei ist zu verhindern, dass dem Beton zu viel Wasser entzogen wird. Sonst neigt er zum Absanden.
Nichtsaugende Schalhaut: Wenn dem Beton keine Feuchtigkeit während des Trocknungsprozesses entzogen wird, entsteht eine hellere Optik. Allerdings fallen dann Farbunterschiede eher ins Auge. Typisch sind auch Marmorierungen.