Hohe Arbeitsgerüste werden eingesetzt, um zum Beispiel Arbeiten an Fassaden durchzuführen. Dementsprechend müssen sie für Personen zugänglich sein. Das funktioniert nur, wenn Gerüstböden vorhanden sind und diese durch Gerüsttreppen oder Gerüstleitern verbunden werden. Diese können direkt zusammen mit dem Gerüstsystem oder anschließend separat gekauft werden. Genau wie das restliche Gerüst müssen sie ein hohes Maß an Stabilität bieten, rutschsicher und trittfest sein und den geltenden Euronormen entsprechen.

Die Treppen zwischen verschiedenen Gerüstetagen lassen sich auf verschiedene Weisen umsetzen. Sie können unter anderem innen liegend montiert werden, sodass sie in das Gerüst und seine Außenstruktur integriert sind. Darüber hinaus sind Treppentürme denkbar.

• Gerüsttreppen: Sie sind innen liegend und bestehen üblicherweise aus leichtem Aluminium. In der Regel sind sie in einem Systemgerüst bereits inbegriffen. Sie können aber auch nachgekauft werden. Dabei ist allerdings darauf zu achten, dass Treppe und Gerüst miteinander kompatibel sind. Sie sollten folglich Teil des gleichen Systems sein.
• Gerüstleitern: Bei Platzmangel können auch Gerüstleitern eingesetzt werden. Mithilfe von Durchstiegen können die Arbeiter über die leicht schräg gestellten Leitern die Etagen des Gerüstes wechseln. Allerdings bieten die schmalen Sprossen deutlich weniger Trittsicherheit als Leitern mit entsprechend tiefen Stufen.
• Fahrbahre Treppen: Besonders flexibel sind fahrbare Treppen, deren Standort nach Belieben verändert werden kann. Sie eignen sich nicht nur, um höhere Gerüstebenen zu erreichen, sondern auch, um in die erste Etage eines Rohbaus zu gelangen, der noch keine Treppe besitzt. Sie sind also vielfältig einsetzbar.  
• Treppentürme: Treppentürme sind selbst wie ein kleines Gerüst. Sie können den Zugang zu höher gelegenen Teilen des Bauwerkes gewährleisten und bieten einen besonders bequemen Aufstieg. Sie sind dann sinnvoll, wenn das Gerüst nicht ständig als Treppe verwendet werden soll, sondern für die Arbeiter freibleiben muss.

Sogenannte Podesttreppen sind bereits mit Stufen, Treppenwangen und einem Podest ausgestattet. Sie müssen nur noch in das Gerüst integriert werden und lassen sich dementsprechend besonders schnell montieren. Es gibt aber auch Hersteller, die flexible Lösungen anbieten und modulare Treppen verkaufen, deren einzelnen Stufen sich in Eigenregie zusammenstecken lassen. Das macht es möglich, Treppen in verschiedenen Längen zu realisieren. Wenn also einmal die Standardmodelle nicht passen, können diese Varianten sehr hilfreich sein. Allerdings dauert der Auf- und Abbau der Modullösungen natürlich länger.

Gerade auf Baustellen passieren viele Unfälle, was vor allem auf das Arbeiten in der Höhe zurückzuführen ist. Um bei der Nutzung von Gerüsttreppen ein möglichst sicheres Arbeitsumfeld bieten zu können, sollten Bauherren und Bauunternehmen die notwendigen Maßnahmen ergreifen.

Gerüsttreppen müssen sicher am Gerüst oder am Bauwerk befestigt werden, sodass sie auch starken Belastungen standhalten. Deswegen sollte der Aufbau unbedingt von ausgebildetem Fachpersonal durchgeführt werden.

Auch wenn die Mitarbeiter es gewohnt sind, sich in großen Höhen zu bewegen, sollte ein Handlauf zur Verfügung gestellt werden. Er bietet beim Auf- und Absteigen einfach mehr Halt.

Da Gerüsttreppen häufig aus Aluminium bestehen, können die einzelnen Stufen vor allem bei Feuchtigkeit sehr rutschig werden. Deswegen sollte bei der Auswahl der Treppen darauf geachtet werden, dass rutschsichere Stufen verbaut worden sind. Zusätzlich sollten die Arbeiter rutschfeste Schuhe tragen.

Die Arbeiter sollten eingewiesen werden, sodass sie genau wissen, was auf den Gerüsttreppen erlaubt ist und was nicht. Zum Beispiel sollte festgelegt werden, ob Materialien und Geräte über die Treppen transportiert werden dürfen oder ob sie anders in die Höhe gebracht werden müssen. Für schwere Transportgüter muss möglicherweise ein Aufzug am Gerüst angebracht werden. Darüber hinaus sollten die Treppen bei schlechten Wetterbedingungen gesperrt werden.  

Die Treppen sollten regelmäßig auf ihre Stabilität überprüft werden und bei Bedarf repariert oder sogar ausgetauscht werden. Nur einwandfreie und belastbare Treppen gewährleisten die notwendige Sicherheit auf der Baustelle. Zusätzlich sollten die Treppen nach jedem Auf- und Abbau gründlich inspiziert werden.

Neben der Sicherheit spielen bei der Auswahl von Gerüsttreppen weitere Faktoren eine Rolle:

• Die Treppen sollten eine hohe Belastbarkeit aufweisen.
• Eine schnelle und unkomplizierte Montage verkürzt Auf- und Abbauzeiten.
• Pflegeleichte und einfach zu reparierende Gerüsttreppen sind besonders langlebig und somit nachhaltig und ökonomisch zugleich.
• Gerüsttreppen sollten den Vorgaben der DIN EN 12811 gerecht werden.

Quellen:

https://www.baunetzwissen.de/gerueste-und-schalungen/fachwissen/geruestarten/zugaenge-und-treppen-fuer-gerueste-4786033

https://www.huennebeck.com/de/gerüsttreppen

https://www.geruest.com/geruesttreppe/