Was ist eine Trägerschalung?
Die Trägerschalung ist ein System, das im Industriebau und beim Wohnungsbau zum Einsatz kommt. Es eignet sich für Deckenschalungen und Wandschalungen. Aufgrund seiner Flexibilität ist die Trägerschalung eine gute Wahl für Bauunternehmen, die verschiedene Projekte umsetzen möchten.
Aufbau einer Trägerschalung
Die Trägerschalung ist anders als die Rahmenschalung sehr flexibel. Sie setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen:
Träger
Schalhaut
Schalungsanker
Träger
Die Träger werden mithilfe von Riegeln zu einem Traggerüst geformt. Sie dienen als stabilisierende Elemente für die Schalhaut. Zusätzlich kommen Querriegel zum Einsatz, die das Trägergerüst noch widerstandsfähiger machen. Die einzelnen Träger und das Riegelsystem können vorgefertigt bei zahlreichen Herstellern erworben werden und eignen sich zum Errichten von verschiedenen Grundrissen. Der große Vorteil ist, dass nach Abschluss des Bauprojektes in der Regel eine Demontage der Schalung möglich ist. Sie lässt sich auf der nächsten Baustelle dann erneut einsetzen. Alternativ zu den industriell vorgefertigten Schalungen gibt es auch Sonderanfertigungen, die projektbezogen geplant und hergestellt werden.
Schalhaut
Sie wird mithilfe von Schrauben oder Nägeln an den Trägerelementen montiert und kann in der Regel frei gewählt werden, sodass sich Trägerwandschalungen flexibel einsetzen lassen. Die Art der verwendeten Schalhaut spielt zum Beispiel eine Rolle für das spätere Aussehen der Oberfläche. Sogenannte saugende Schalhäute lassen den Beton nahezu porenlos und zugleich sehr dunkel aussehen. Deutlich heller wird das Erscheinungsbild mit einer nicht saugenden Schalhaut. Allerdings besteht dann auch das Risiko für Unregelmäßigkeiten in der Optik und Form.
Anker
In der Regel wird das Schalungssystem durch Anker gestützt, sodass es dem Frischbetondruck standhält. Die Schalungsanker verbinden zwei Schalungselemente miteinander und sorgen für die notwendige Stabilität beim Gießen der Wände aus Beton.
Materialien von Trägerschalungen
Eine Trägerschalung kann aus Holz, Stahl, Aluminium und Kunststoff bestehen. Holz ist ein günstiger Werkstoff, der einen geringen ökologischen Fußabdruck aufweisen kann, sofern er aus regionaler Forstwirtschaft stammt. Allerdings sind Holzträger auch anfällig für Feuchtigkeit. Aluminium und Kunststoff zeichnen sich durch ein geringes Eigengewicht aus, während Schalungen aus Stahl besonders langlebig sind.
Schalhautklassen bei Trägerschalungen
Die Stabilität von Wänden und Decken, die mithilfe von Trägerschalungen angefertigt werden, spielt bei der Planung eine übergeordnete Rolle. In Abhängigkeit vom Einsatzgebiet der Wand- und Deckenschalungen können aber auch die Anforderungen an das Erscheinungsbild steigen. Betonoberflächen im Keller oder im gewerblichen Bereich, wie zum Beispiel nicht die gleiche Optik aufweisen wie die Betonwände in bewohnten Bauwerken. Durch die Kombination aus geeigneten Schalungen mit der passenden Schalhaut, hochwertigem Beton und einem Trennungsmittel lässt sich ein qualitativ hochwertiger Sichtbeton realisieren. Abhängig von den Anforderungen an die Schalung sollten die folgenden Schalhautklassen für die Decken- oder Wandschalung verwendet werden:
SHK 1: Diese Klasse eignet sich für Wände oder Decken, an die kein hoher ästhetischer Anspruch gestellt wird. Für Kellerräume oder Ähnliches sind Schalungen mit SHK 1 ausreichend.
SHK 2: Bei Fassaden sollte mindestens eine Schalung mit einer Schalhaut mit SHK 2 zum Einsatz kommen.
SHK 3: Überall dort, wo besonders hohe Ansprüche an die Qualität bestehen, ist diese Klasse zu verwenden. Sie bietet sich zum Beispiel für architektonisch wichtige Bauteile an.