Um Wände, Decken, Treppen und andere bauliche Konstruktionen aus Beton herzustellen, kommen üblicherweise sogenannte Schalungssysteme zum Einsatz. Bei diesen sind einzelne Komponenten wie die Träger, die Schalhaut und die Verankerungen optimal aufeinander abgestimmt. Manchmal handelt es sich auch um modulare Lösungen, die sich beliebig erweitern und sehr flexibel einsetzen lassen. Demzufolge können sie mehrfach verwendet werden. Bei einer sogenannten systemlosen Schalung handelt es sich hingegen um eine individuelle Sonderanfertigung, die für ein spezielles Projekt häufig erst auf der Baustelle selbst hergestellt wird.  

Eine Schalung, die nicht auf einem vorgefertigten System basiert, lässt sich individuell an die Wünsche des Auftraggebers anpassen und eignet sich auch für ungewöhnliche Bauprojekte, bei denen von den normalen Standardmaßen und -formen abgewichen wird. Auch bei der Zusammenstellung der Schalung herrscht große Freiheit. So kann die Baufirma entscheiden, ob die Schalhaut aus Holz oder Kunststoff bestehen soll und welches Material für die Trägerkonstruktion in diesem spezifischen Fall am besten geeignet ist. Systemlose Schalungen können außerdem bei kleinen privaten Projekten im heimischen Garten sinnvoll sein. Dort lässt sich beispielsweise ohne großen Aufwand selbst eine Schalung für das Gießen einer Bodenplatte herstellen, sodass kein professionelles Schalungssystem für teures Geld angeschafft werden muss.  

Systemlose Schalungen bringen aber auch eine ganze Reihe von Nachteilen mit sich:  

• Für die Herstellung ist ein hoher Zeit- und Personalaufwand notwendig.  

• Nicht selten sind die Schalungen so stark individualisiert, dass sie sich nicht für weitere Bauprojekte verwenden lassen.  

• Das Aufbauen und die Montage der Schalung sind meist deutlich komplizierter und zeitintensiver als bei vorgefertigten Systemen.  

Aufgrund des Aufwands für die Herstellung und den oft nur einmaligen Einsatz sind systemlose Schalungen in vielen Fällen nicht sehr wirtschaftlich.