Was ist eine Schalhaut?
Die Schalhaut oder Schalungshaut ist der Teil eines Schalungssystems, die mit dem Beton in Kontakt kommt. Sie bestimmt also, welche Form er nach dem Aushärten annehmen wird und wie die Oberfläche aussehen wird. Die Eigenschaften der Schalhaut wirken sich nämlich auch auf die Optik der fertigen Wände, Decken oder Säulen aus. Dementsprechend sollte sie mit Bedacht ausgewählt werden.
Mögliche Einsatzbereiche
Bei Schalungssystemen mit einer Schalhaut kann es sich um Wandschalungen oder Deckenschalungen handeln. Sie leisten überall dort gute Dienste, wo Konstruktionen aus Beton gegossen werden sollen und spielen deswegen im Wohnungsbau, beim Bau gewerblicher Gebäude und auch beim Silobau eine wichtige Rolle.
Verschiedene Materialien
Bei der Planung sollten die erhältlichen Schalhaut-Materialien berücksichtigt werden. Sie haben jeweils verschiedene Eigenschaften und können auch die Optik des fertigen Betons beeinflussen. Zum Einsatz kommen zum Beispiel Holz, Kunststoff und Metall:
Klassischerweise werden Schalhäute aus Holz eingesetzt. Sie haben aber den Nachteil, dass sie aufquellen können und dementsprechend nicht unbegrenzt verwendet werden können. Holzwerkstoffe sind weniger empfindlich.
Besonders robust und langlebig sind Schalhäute aus Stahl und Aluminium. Letzteres überzeugt außerdem mit einem geringen Eigengewicht.
Kunststoffschalhäute zeichnen sich durch einen geringen Preis aus, sind aber natürlich weniger beständig als Stahl oder Aluminium. Aufgrund ihrer glatten Oberfläche kommen sie auch für Sichtbetonflächen infrage.
Wenn es um die Optik der Betonkonstruktionen geht, ist außerdem zu beachten, ob es sich um eine saugende oder nichtsaugende Schalhaut handelt. Sie liefern nämlich unterschiedliche Ergebnisse. Bei einer saugenden Schalhaut ist eine helle Betonoberfläche mit einer geringen Porung realisierbar. Anders sieht es bei nicht saugenden Schalhäuten aus. Dabei handelt es sich vornehmlich um Metall- und Kunststoff-Ausführungen aber auch Schalhäute aus beschichtetem Holz können nicht saugend sein. Sie produzieren eine sehr glatte, meist dunkle Betonoberfläche. Weiteren Einfluss auf die Optik haben der verwendete Beton und die beigegebenen Pigmente.
Schalungshautklassen
Schalhäute werden in verschiedene Klassen unterteilt. Je höher die Klasse ist, desto besser ist das Ergebnis:
Schalhautklasse 1 (SHK 1) eignet sich für die Sichtbetonklasse 1 (SB 1).
Schalhautklasse 2 (SHK 2) kann für die Sichtbetonklassen SB 2 und SB 3 verwendet werden.
Schalhautklasse 3 (SHK 3) kommt hingegen für Sichtbetonklasse 4 (SB 4 infrage)
SB 1 ist vollkommen ausreichend für Kellerbereiche oder Lagerräume. Wer bereits einen etwas höheren Anspruch an die Optik des Sichtbetons hat, sollte mindestens SB 2 ansteuern. Diese Klasse ist zum Beispiel für Treppenhäuser gut geeignet. Für Wohnräume und Fassaden sind hingegen SB 3 und SB 4 am besten geeignet.