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Hünnebeck in the UK | Schalarbeiten

Schalarbeiten

Im Bauwesen kommen Schalarbeiten vielseitig zum Einsatz, um Konstruktionen aus Beton anzufertigen. Damit lassen sich Wände, Bodenplatten, Säulen oder Decken kreieren, sodass sie vor allem beim Wohnungsbau sowie beim Bau gewerblicher und öffentlich genutzter Gebäude eine wichtige Rolle spielen. Sie bieten sich aber auch für die Errichtung von Kläranlagen und Silos sowie für viele weitere Bauwerke an. Zum Einsatz kommen verschiedene Arten von Schalungssystemen, die wie eine Form für den flüssigen Beton fungieren. Er wird in die Schalung gegossen und darin belassen, bis er ausgehärtet ist. Anschließend werden die Schalungselemente wieder entfernt.  

Was bei der Planung zu beachten ist

Schalarbeiten stellen die Voraussetzung für viele Bauprojekte dar und haben maßgeblichen Einfluss auf den Baufortschritt. Deswegen ist eine akribische Planung besonders wichtig. Wenn die Schalarbeiten nicht schnell genug voranschreiten, kann das die Verzögerung des gesamten Projektes bedeuten. Bei der Vorbereitung sind diese Punkte von Bedeutung:  

  • Die Auswahl des richtigen Schalungssystems: Es gibt vorgefertigte Schalungen zu kaufen sowie die Möglichkeit, Sonderanfertigungen herstellen zu lassen. Zudem unterscheiden sich die Schalungen in ihrer Anwendung sowie in den verwendeten Materialien. Manche Modelle sind kranunabhängig, während andere unbedingt durch einen Kran errichtet werden müssen.  

  • Die Betonrezeptur: Um den gewünschten Anforderungen gerecht zu werden, sollte der Beton eine ausreichend hohe Festigkeit aufweisen. Wenn es sich um Sichtbeton handelt, spielen aber auch ästhetische Faktoren mit hinein.  

  • Zeitlicher Ablauf: Je kürzer der Zeitraum zwischen dem Ein- und dem Ausschalen ist, desto schneller kann das Bauprojekt voranschreiten. Zugleich muss aber die Festigkeit des Betons gewährleistet werden. Weitere zeitliche Einsparungen sind gegebenenfalls möglich, indem auf Schalungssysteme zurückgegriffen wird, die sich besonders zeitsparend versetzen lassen.  

  • Vorhaltemenge: Neben den Schalzeiten sollte auch die Vorhaltemenge der benötigten Schalungselemente auf der Baustelle vorab so präzise wie möglich berechnet werden. So werden Engpässe vermieden. Zugleich lässt sich auf diese Weise direkt zu Beginn relativ gut ermitteln, wie hoch die Kosten für die Schalung sein werden.  

  • Krankapazität: Im Übrigen ist zu planen, wie viele Kräne oder Umsetzwägen benötigt werden. Wer hier spart, muss mit langen Wartezeiten und somit mit Verzögerungen des Bauprojekts rechnen.  

  • Personal: Die Schalarbeiten müssen aus Sicherheits- und Qualitätsgründen von erfahrenem Fachpersonal ausgeführt werden, sodass die Personalplanung ein weiterer wichtiger Aspekt der Vorbereitung ist. Dabei sollten auch Fehlzeiten eingeplant werden, sodass es nicht aufgrund von Krankheitsfällen zu einem Stillstand kommt.  

  • Wetter: Je nach Jahreszeit und Wetterlage kann es zu Verzögerungen bei den Schalungsarbeiten kommen. Regen, Frost oder Wind können das Fortschreiten des Projekts vorübergehend unmöglich machen.  

Das richtige Schalungssystem auswählen

Für das Ergebnis der Schalung sowie für den Ablauf auf der Baustelle hat das verwendete Schalungssystem eine große Bedeutung. Häufig kommen sogenannte Träger- und Rahmenschalungen zum Einsatz. Es gibt aber auch Rundschalungen, Treppenschalungen oder Kletterschalungen. Nicht immer wird nur eine einzige Schalungsart auf der Baustelle verwendet. Oft werden mehrere Varianten miteinander kombiniert, um verschiedene Teilbereiche des Gebäudes fertigzustellen. Viele der Systeme lassen sich mehrfach verwenden, sodass ihre Anschaffung eine sinnvolle Investition für ein Bauunternehmen sein kann. 

Trägerschalung 

Es handelt sich um ein sehr flexibles System, das unter anderem für die Fertigung von Wänden und Decken geeignet ist. Eine Trägerschalung setzt sich aus den Trägern, der Schalhaut und den Schalungsankern zusammen und kann nach Belieben zusammengestellt werden, sodass sich damit zahlreiche Grundrisse verwirklichen lassen.  

Rahmenschalung  

Rahmenschalungen sind weniger anpassbar als Trägerschalungen, da sie aus einem fest verschweißten Rahmen bestehen. Sie eignen sich aber ganz hervorragend, um größere Flächen in kurzer Zeit zu schalen. Auch das Umsetzen geht dank der relativ großen Rahmen schnell von der Hand.  

Rundschalung 

Um gerundete oder ovale Formen aus Beton zu gießen, werden sogenannte Rundschalungen verwendet. Sie besitzen Schalungselemente mit einer gekrümmten Form, sind anderen Wandschalungen sonst aber sehr ähnlich. Die Krümmung ist häufig stufenlos einstellbar. Alternativ kann eine sogenannte polygonale Schalung verwendet werden.  

Treppenschalung 

Wie der Name schon verrät, handelt es sich hierbei um ein Schalungssystem, das zum Gießen von Betontreppen eingesetzt wird. Es gibt fertige Bausätze sowie die Option, individuelle Schalungen für besondere Treppenformen anzufertigen. Selbst geschwungene Wendeltreppen lassen sich mit der passenden Schalung aus Beton gießen.  

Kletterschalung  

Diese Schalungssysteme klettern an der Fassade hoch. Oft werden sie mit Kränen versetzt. Es gibt aber auch selbstkletternde Lösungen, die den Aufwand auf der Baustelle deutlich verringern können. Für die erste Montage sowie für die Demontage ist in der Regel aber auch bei den selbstkletternden Varianten ein Kran notwendig. Während des Schalens selbst kann er jedoch anderweitig und sogar auf anderen Baustellen eingesetzt werden.   

Planung der Baustelle

Nachdem die oben erwähnten Überlegungen getroffen worden sind, geht es an die Planung der Baustelle. Hierbei spielen verschiedene Faktoren wie die Zufahrtswege und die Flächen für die Lagerung der Schalung eine Rolle. Wenn auf der Baustelle selbst kein ausreichender Platz dafür vorhanden ist, müssen gegebenenfalls weitere Flächen zusätzlich angemietet werden. Es sollten sowohl Anlieferungsflächen als auch Flächen zur Zwischenlagerung oder für den Abtransport bereitstehen. Ferner sollte die Baustelle so eingerichtet werden, dass zügiges und effizientes Arbeiten möglich ist. Besonders wichtig ist die Platzierung des Krans. Wenn er einmal steht, kann er später nicht mehr oder nur noch mit großem Aufwand bewegt werden. Hier sollte also genau überlegt werden, welche Position sinnvoll ist.  

Kranabhängige oder kranunabhängige Schalungen

Um eine Schalung zu errichten, ist in der Regel ein Kran notwendig. Dieser verbraucht natürlich Platz auf der Baustelle und muss erst einmal angeliefert werden. Für viele Systeme ist er dennoch die beste Wahl. Sollten vor Ort nicht die notwendigen Voraussetzungen für das Aufstellen eines Krans vorhanden sein, kann alternativ auf kranunabhängige Schalungen zurückgegriffen werden. Bei der Fertigung von Fassaden kommen zum Beispiel sogenannte Selbstkletterschalungen zum Einsatz. Mithilfe einer integrierten Hubvorrichtung klettern diese dicht am Gebäude nach oben und müssen nicht mit einem Kran Stockwerk für Stockwerk versetzt werden. Auf vielen kleineren Baustellen gibt es darüber hinaus Schalungssysteme, die sich von Hand versetzen lassen.  

Qualität des Betons

Je nachdem, wie der Auftrag lautet, kann Normalbeton oder Sichtbeton verwendet werden. Letzterer wird nicht verkleidet oder verputzt und bleibt so von außen sichtbar. Dementsprechend ist es wichtig, dass er eine möglichst ansprechende und glatte Oberfläche aufweist. Diese lässt sich durch die Auswahl der passenden Schalungselemente sowie durch eine hochwertige Betonrezeptur erreichen. Es wird in vier Sichtbetonklassen unterschieden:  

  • SB 1: Hierbei handelt es sich um die niedrigste Sichtbetonklasse. Daher sollte sie nur im Keller, in Abstellräumen oder in anderen wenig frequentierten Bereichen zum Einsatz kommen.  

  • SB 2: Diese Klasse ist optisch schon ein wenig ansprechender und kann in Treppenhäusern verwendet werden.  

  • SB 3: Beim Fassadenbau sollte mindestens die Sichtbetonklasse 3 verwendet werden.  

  • SB 4: Noch makelloser sieht SB 4 aus, sodass sie überall dort gute Dienste leistet, wo besonders hohe Ansprüche an die Optik gesetzt werden.  

Bei der Verarbeitung von Sichtbeton sollte außerdem bedacht werden, dass das Wetter und die Temperaturen das Endergebnis beeinflussen können. Starker Regen kann sich negativ auf die Struktur des Betons auswirken, während zu starke Hitze den Beton austrocknen lässt. Des Weiteren sollten die Schalungsarbeiten bei extremer Kälte ausgesetzt werden. Schon bei Temperaturen unter 5 °C beginnt der Beton deutlich langsamer auszuhärten. Richtig kritisch wird es bei Temperaturen unter -10 °C. Gegebenenfalls kann durch eine externe Wärmezufuhr Abhilfe geschaffen werden.  

Sicherheit beim Arbeiten mit Schalungssystemen

Die Arbeitssicherheit sollte bei der Planung der Schalungsarbeiten nicht vernachlässigt werden. Baufirmen sind als Arbeitgeber ohnehin verpflichtet, Gefahren möglichst abzuwenden und für einen ausreichenden Arbeitsschutz zu sorgen.  

  • Mitarbeiter schulen: Alle Mitarbeiter, die an den Schalungsarbeiten beteiligt sind, sollten wissen, wie das Schalungssystem zu bedienen ist, welche Sicherheitsrisiken es gibt und wie sie sich in Notfällen verhalten sollen.  

  • Traglast einhalten: Das Personal auf der Baustelle arbeitet in vielen Fällen in großer Höhe auf den Schalungssystemen. Diese verfügen in der Regel über eine maximale Traglast. Sie sollte bekannt sein und unbedingt eingehalten werden. Neben dem Eigengewicht muss das Schalungssystem Baumaterialien, Werkzeuge und Personal halten.  

  • Untergrund: Auch die Tragfähigkeit des Untergrunds ist nicht zu vernachlässigen und sollte vor dem Bauprojekt eingehend überprüft werden.  

  • Schutzkleidung: Auf der Baustelle ist stets die vorgeschriebene Schutzkleidung zu tragen. 

  • Herstellerangaben beachten: Die Schalungssysteme sollten immer nach den Anweisungen des Herstellers montiert und gesichert werden. Wenn ein neues System verwendet wird, ist gegebenenfalls eine erneute Einweisung der Mitarbeiter notwendig.  

  • Absicherung der Baustelle: Passanten sollten keine Möglichkeit haben, die Baustelle zu betreten oder zumindest mit Warnschildern auf Gefahren hingewiesen werden.  

Effizienz steigern und Schalzeiten verkürzen

Eine wichtige Schlussüberlegung für die Planung von Schalungsarbeiten sind die Schalzeiten. Mit einer Kombination aus verschiedenen Maßnahmen lassen sie sich oftmals deutlich verkürzen, sodass eine Baufirma effizienter arbeiten kann: 

  • Vormontierte Schalungen, die nicht erst vor Ort aufgebaut werden müssen, können sofort verwendet werden. Die Zeit, die für das Zusammensetzen aufgebracht werden müsste, kann also anderweitig genutzt werden.  

  • Die Schalungssysteme sollten leicht bedienbar sein, sodass die Mitarbeiter schnell und zügig damit arbeiten können. Schnellverschlüsse und andere innovative Lösungen machen das Montieren und Umsetzen zum Beispiel deutlich einfacher.  

  • Lange Wartezeiten aufgrund nicht vorhandener Kräne oder einer schlechten Personalplanung sollten vermieden werden. Auch eine klare Aufgabenverteilung im Team ist wichtig, damit jeder weiß, wofür er zuständig ist.  

  • Ein gutes Materialmanagement und eine durchgeplante Logistik sorgen dafür, dass immer alles Notwendige vor Ort ist, sodass es nicht aufgrund fehlender Baustoffe zu Verzögerungen kommt.