Schalung sanieren
Schalungssysteme eignen sich zum Errichten von Wänden, Decken, Säulen, Brücken und anderen Betonkonstruktionen und können in der Regel mehrfach verwendet werden. Wie lange sie einem Bauunternehmen gute Dienste leisten, hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab. Neben der richtigen Anwendung und der Berücksichtigung der maximalen Belastbarkeit, kommt es auch auf eine regelmäßige Wartung an. Zudem lassen sich Schalungen sanieren und so wieder einsatzfähig machen.
Warum eine Schalungssanierung notwendig ist
Eine Schalungssanierung ist immer dann sinnvoll, wenn die Möglichkeit besteht, das jeweilige Schalungssystem wieder instand zu setzen und wenn sich der Aufwand wirtschaftlich lohnt. Außerdem bietet sie die folgenden Vorteile:
- Mit der Zeit nutzt sich die Schalhaut ab. Durch die Sanierung kann sie wieder in Ordnung gebracht und ihre Lebensdauer verlängert werden.
- Schäden an der Schalhaut können die Optik des fertigen Betons negativ beeinträchtigen, was gerade bei Sichtbeton ein großer Nachteil ist. Um den Kunden eine gleichbleibende Qualität bieten zu können, sollte eine Schalungssanierung nach einiger Zeit der Nutzung in Betracht gezogen werden.
- Durch den Einbau neuer Platten können die Eigenschaften der Schalung verändert werden. Dafür sollten Auftraggeber zuerst mit dem durchführenden Unternehmen sprechen. Möglich ist zum Beispiel der Einbau von Schalungsplatten aus Sperrholz oder Vollholz mit verschiedenen Oberflächenbeschichtungen.
- Die Verlängerung der Lebensdauer von Schalungssystemen hat einen weiteren entscheidenden Vorteil: Sie ist nachhaltig und trägt somit zum Umweltschutz bei.
- Darüber hinaus kann die Sanierung in vielen Fällen günstiger als der Neukauf eines kompletten Systems sein. Es handelt sich also auch um einen Investitionsschutz.
Wie eine Schalungssanierung abläuft
Die Sanierung einer Schalung kann ganz unterschiedlich aussehen und hängt immer auch vom jeweiligen System und von der Art der Beschädigungen ab. Üblicherweise werden aber ähnliche Schritte unternommen.
1. Überprüfung der Schalung
Zunächst wird die Schalungsplatte im Rahmen in Augenschein genommen und auf mögliche Beschädigungen überprüft. So kann bereits das weitere Vorgehen bestimmt werden. Oft ist auf den ersten Blick ersichtlich, welche Komponenten ausgetauscht werden müssen und welche gereinigt und aufgearbeitet werden können.
2. Ausbau der Schalungsplatten
Um die Schalungsplatte und den Rahmen einzeln behandeln zu können, werden die Platten ausgebaut. Anschließend wird eine gründliche Reinigung der Schalungsplatte vorgenommen. Dabei werden zum Beispiel Betonreste und Verschmutzungen entfernt. Sie haben nämlich maßgeblichen Einfluss auf das Schalungsergebnis und können die Betonqualität stark verringern. Beschädigte Elemente werden entfernt und ersetzt. Außerdem wird der Rahmen gründlich gereinigt.
3. Verzogene Rahmen richten
Der Rahmen ist ein wichtiger Bestandteil der Schalungsplatte. Mit der Zeit kann er sich verziehen, sodass er wieder in Form gebracht werden muss. Manchmal sind sogar Verbindungen gerissen oder Schweißnähte aufgeplatzt. In diesem Fall wird zum Schweißgerät gegriffen. Damit lassen sich die beschädigten Stellen häufig wieder in Ordnung bringen, sodass nicht unbedingt ein neuer Rahmen notwendig ist. Bevor es an die Schweißarbeiten geht, werden aber noch alle überflüssigen Nieten und Schrauben aus dem Elementrahmen entfernt.
4. Einbau der Platten
Nachdem die Platten gereinigt worden sind, können sie wieder in den Rahmen eingesetzt werden. Bei starken Beschädigungen müssen manchmal auch neue Platten verwendet werden. Für die Fixierung im Rahmen wird eine besondere Fugenmasse verwendet, die alle Lücken abdichtet und die Schalungsplatten versiegelt, sodass sie weiterhin gute Dienste leisten und eine lange Lebensdauer aufweisen.
5. Endreinigung und Qualitätstest
Nachdem die Schalung saniert worden ist, sollte sie noch einmal einer gründlichen Reinigung unterzogen werden. Außerdem sind alle Elemente auf Stabilität zu kontrollieren. Erst wenn alles genauso ist, wie es sein sollte, können die Schalungsplatten zurück an den Auftraggeber geschickt werden. Für die Auslieferung sollte ein Termin vereinbart werden.
Kostenvoranschlag einholen
Je nachdem, welche Schäden vorliegen, kann eine Schalungssanierung hohe Kosten verursachen. Deswegen sollten sich Bauunternehmen stets einen Kostenvoranschlag vom sanierenden Unternehmen einholen. Die Fachpersonen können erst einmal eine Überprüfung des vorhandenen Schalungssystems durchführen und anschließend genau sagen, welche Arbeiten vorgenommen werden müssen. Die daraus entstehenden Kosten sollten klar aufgelistet werden, sodass später keine bösen Überraschungen entstehen. Manchmal wird auch ein Pauschalpreis vereinbart.
Der ideale Zeitpunkt für die Sanierung der Schalung
Nicht alle Schalungselemente sind das ganze Jahr über im Einsatz. Wenn es zu längeren Liegezeiten kommt, ist der richtige Zeitpunkt gekommen, um eine Sanierung durchführen zu lassen. Die ist aber nur dann sinnvoll, wenn die Schalung bereits abgenutzt ist und einer Verbesserung bedarf. Das lässt sich ganz leicht durch eine Blickkontrolle sowie durch schlechtere Ergebnisse beim fertigen Beton erkennen. Wenn immer häufiger nachgebessert und korrigiert werden muss, sollten die Schalungselemente einer Sanierung unterzogen werden.
Das passende Unternehmen finden
Für die Schalungssanierung wenden sich Bauunternehmen häufig an externe Anbieter. Wichtig ist, dass sie sich für Experten entscheiden, die bereits viel Erfahrung auf diesem Gebiet haben. Rezensionen von anderen Kunden und seriöse Zertifikate sind ein erster Hinweis auf die Vertrauenswürdigkeit. Gegebenenfalls kann es sinnvoll sein, sich an den Hersteller des Schalungssystems zu wenden und sich von ihm eine Empfehlung geben zu lassen. Außerdem sollten stets mehrere Angebote eingeholt werden. So können Leistungen und Preise verglichen werden.